Parodontologie
Die Parodontologie beschäftigt sich mit allen Strukturen rund um den Zahn. Hierzu gehören:- die Mundschleimhaut
- das Zahnfleisch
- der Zahnhalteapparat und
- der umliegende Knochen.
Die meisten schädlichen Bakterien (Plaque) sammeln sich an schwer zugänglichen Stellen:
in den Zahnzwischenräumen, hinten und innen. Die Effektivität der eigenen Mundhygiene kann durch ein Trainigsprogramm und spezielle Hilfsmittel (z.B. Zwischenraumbürsten) deutlich gesteigert werden.
Es bleiben aber meist noch Bereiche zurück, die selbst nicht gereinigt werden können. Selbst bei mir werden in meinen eigenen Prophylaxesitzungen immer Zahnbeläge gefunden, obwohl ich hochmotiviert bin (ich sehe täglich die Auswirkungen) und alle Hilfsmittel die nötig sind kenne und anwende. Es liegt bei mir und vielen anderen an der Stellung von Zähnen zueinander und an rauen Zahnoberflächen.
Mit unserem Prophylaxeprogramm ist es meinen Mitarbeiterinnen gelungen mich in den letzten 20 Jahren gesund zu erhalten. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle bei Ihnen bedanken.
Die meisten Zahnfleischprobleme (Parodontitis/Parodontose) können mit einer professionellen Prophylaxe verhindert und durch eine motivierte Zusammenarbeit zwischen Patient, Prophylaxeteam und Zahnarzt erfolgreich behandelt werden. Am besten ist, durch regelmäßige Mundhygiene eine Gingivitis bzw. Parodontitis erst gar nicht entstehen zu lassen.
Auswirkungen auf den Körper
Die entzündlichen Stoffe, die sich in den Zahntaschen sammeln können durch die Blutbahn in andere Bereiche des Körpers transportiert werden und weitere Erkrankungen auslösen. So führt eine unbehandelte Parodontalerkrankung bei Schwangeren zu einem 7fach höheren Risiko einer Frühgeburt oder einem Kind mit zu geringem Geburtsgewicht. Auch Herzerkrankungen oder Schlaganfälle können in Zusammenhang mit einer Parodontalerkrankung einhergehen. Weiterhin kann eine Parodontitis die Erkrankung an Diabetes mellitus (Altersdiabetes) begünstigen.
Expertentip
Sorgen wir bei unseren Kindern und bei uns durch Vorbeugemassnahmen dafür, daß Zahn und Zahnfleischerkrankungen keine Chance haben. Mit 2-4 Prophylaxesitzungen pro Jahr tun wir das Beste für unsere Zähne und für unseren Körper.
Haben sich erst einmal größere Bakterienmengen im Zahnbelag angesammelt beginnt ein Teufelskreis.
Durch die Entzündung kann die Mundhygiene schmerzhaft sein und wird unter Umständen weiter vernachlässigt. Dadurch können sich weitere Bakterien ansammeln und weiter am Zahn entlang in die Tiefe wandern. Sind die schädlichen Bakterien einmal in den Zahnfleischtaschen, ist es mit herkömmlichen Reinigungsmethoden nicht mehr möglich diese zu entfernen.Die Entzündung schreitet voran.
Im Verlauf der Erkrankung bilden sich tiefere Zahnfleischtaschen, eine Brutstätte für weitere Bakterien. Das Immunsystem versucht, diese Bakterien zu beseitigen. Hierbei kommt es zu verschiedenen Reaktionen, unter anderem werden Stoffe (Enzyme) gebildet, die die krankmachenden Bakterien eliminieren sollen.Diese Enzyme beseitigen jedoch nicht nur die schädlichen Bakterien, sondern zerstören auch den Zahnhalteapparat.
Im fortgeschrittenen Stadium kann es zum Abbau des Kieferknochens und letztlich zum Zahnverlust kommen. Als Cofaktoren wirken dann noch Stress, Diabetes, Osteoporose und besonders häufig das Rauchen. Ohne intakten Zahnhalteapparat hat der Zahn in der Zahntasche (Alveole) keinen Halt mehr, er beginnt sich zu lockern und kann möglicherweise verloren gehen.Was ist ein traumatischer Zahnfleischrückgang?
Unter traumatischem Zahnfleischrückgang oder Rezessionen versteht man den sichtbaren, nichtentzündlichen Rückgang von Zahnfleisch und Kieferknochen.Die Zähne werden sichtbar länger und die freiliegenden Zahnhälse empfindlich.
Welche Ursachen und Voraussetzungen gibt es für einen traumatischen Zahnfleischrückgang?
Auslösende Faktoren können sein:
- zu festes und/oder falsches Zähnebürsten
- zu harte Zahnbürsten
- Zähneknirschen und im Kieferknochen weit aussen stehende Zähne mit wenig oder geringer Kieferknochenstütze
- Mischformen aus den genannten Ursachen sind häufig. Durch eine teilweise erschwerte Reinigungsfähigkeit der bereits ausgebildeten Rezessionen kommt es auch häufig zu einer zusätzlichen entzündlichen Komponente.
Wie läuft eine Therapie traumatischen Zahnfleischrückganges ab?
Je nach Schweregrad und Ursache des Rückganges kommen verschieden Therapien in Frage. In erster Linie wird man immer versuchen die Ursache zu beseitigen.
Ein Training der optimalen und schonenden Mundhygiene ist Voraussetzung der Behandlung.
Bei Zähneknirschen kann eine Schienentherapie indiziert sein.
Bei bereits weit fortgeschrittenen Rezessionen kommt eine chirurgische Deckung des freiliegenden Areals in Betracht. Dafür wird ein sogenannte freies Bindegewebstransplantats (FBT) eingesetzt. Bei starker Empfindlichkeit der freiliegenden Zähne , bei wiederkehrende Entzündungen durch Schmutznischenbildung, bei ästhetische Beeinträchtigung, sowie deutlich sichtbarer Tendenz zur Verschlechterung kann diese Behandlung (FBT) notwendig sein .
Wie ist das Resultat einer chirurgischen Therapie von traumatischen Zahnfleischrückgang?
Im Idealfall kann man erwarten, dass neben einer Deckung des Zahnfleischdefektes kein weiterer Rückgang stattfindet.
Beispiel:
Welche Kosten übernimmt meine Krankenversicherung oder Krankenkasse?
Die Kosten für eine solche chirurgische Therapie werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht und von den privaten Krankenversicherungen in vollem Umfang übernommen.
Welche Alternativen zur Therapie eines traumatischen Zahnfleischrückganges gibt es?
Wenn ein realistischer Behandler einen solchen Zahnfleischrückgang diagnostiziert und zu einer Therapie rät gibt es hierzu keine Alternativen. Die Entscheidung zu einem rein kosmetisch indiziertem Eingriff sollte jedoch immer gut abgewogen werden.
Für weitere Informationen sprechen Sie mit uns, wir beraten Sie gerne!